Über uns

Unser Verein bietet Turnsport für jede Altersstufe an. In der Jugi und der GETU-Riege werden Kraft, Geschicklichkeit und Beweglichkeit der jüngsten gefördert. Die Aktivriege trainiert hauptsächlich für das Vereinsgeräteturnen, jedoch kommen Spiel und Ausdauer nicht zu kurz. Bei den polysportiven Pottwalen ist der Name nicht Programm. Flitzen Sie doch beim Unihockey, Volleyball oder Fussball regelrecht durch die Halle. Die Fitnessriege bietet ein abwechslungsreiches Sportprogramm für die erfahrensten Turner an.

Uns ist das Pflegen der Kameradschaft mindestens so wichtig wie der sportliche Erfolg. Nach einer guten Leistung am Turnfest ist das Feiern des Festes umso schöner. Der TV Sarmi ist stark im Dorf verankert und trägt durch das Organisieren von diversen Anlässen aktiv zum Dorfleben bei. 

Einen grossen Stellenwert geniesst bei uns die Förderung der Jugend. Gut ausgebildete und motivierte Leiter gestalten abwechslungsreiche Trainings für die Kinder und Jugendlichen. Dank der guten Nachwuchsarbeit können regelmässig junge Turner in die Aktivriege integriert werden.

Am letzten Wochenende im Oktober führen wir jeweils zusammen mit der Damenriege die Turnshow durch. Die Riegen studieren eine turnerische oder tänzerische Einlage ein und bieten dem Publikum eine spannende Show.

Geschichte

Auszug aus dem Beitrag zum 125jährigen Jubiläum 2018

Am 16. Juli 1893 wurde der Turnverein Sarmenstorf vor dem Steinbank beim Wilden Mann gegründet und bereits am nächsten Tag fand die erste Versammlung statt. 18 Männer haben sich als Aktivmitglieder eingeschrieben.

In den ersten Statuten war ein Eintrittsgeld von Fr. 1.- und ein Austrittsgeld von Fr. 5.- festgelegt. Der Aktivbeitrag betrug 30 Rappen, der Passivbeitrag Fr. 3.- Ebenfalls wurde beschlossen, immer am ersten Sonntag im Monat, eine Sitzung abzuhalten. Der Vorstand wurde ermächtigt, Mitglieder, welche in unzurechnungsfähigem Zustand die Turnübung besuchten oder andere mit Fluch- und Schimpfnamen beleidigten, mit 2 Franken zu büssen. 

Das Turntenue war zu dieser Zeit bescheiden. Nämlich zivile Kleider und eine rote Bauchbinde. Die Binde soll auch Werktags bei der Arbeit getragen worden sein. Aus Stolz und Liebe zum Verein. Turnschuhe konnte man sich zu dieser Zeit noch keine leisten. In späteren Jahren schaffte man sich ein Turntenue nach eigenem Geschmack an. Nämlich weisse Kniehose, weisses Turnleibchen mit schwarzer Halseinfassung und roter Bauchbinde. Geräteturnen konnten die Turner damals noch nicht. Erstens hatten sie gar keine Geräte und zweitens fehlte auch das Geld für deren Anschaffung. Weil man es aber mit der Zeit einwenig eintönig fand, führte man im Dorf eine Kollekte durch. So kam der schöne Betrag von Fr. 206.20 zusammen.

Am 13. Januar 1895 führten sie die erste Vorstellung durch und zwar im Mittelschulzimmer. Die Einnahmen betrugen Fr.149.15 und die Ausgaben Fr. 115.25. 

Im Jahr 1906 fuhr man ans eidgenössische Turnfest nach Bern. Es wurde beschlossen am Samstagmorgen abzufahren. Wer zu spät kommt oder betrunken ist, muss eine Strafe von Fr. 5.- bezahlen. 

Wir schreiben das Jahr 1952. Wer das Brustband nicht trägt wird mit einem Franken gebüsst. Ebenfalls wird beschlossen, im Verein einander „Du“ zu sagen.   Im Jahre 1952 gab es bereits ein Grümpelturnier, und damals wie heute verletzten sich die Akteure. Man stelle sich vor: Wer nach dem Turnen duschen will, bezahle Fr. 2.- In den fünfziger Jahren war das viel Geld. Der Gemeinderat willigte schliesslich ein und man einigte sich auf eine Jahrespauschale von 80 Franken.

Der schlechte Besuch der Übung gab immer wieder zu reden. Schon im Jahre 1905 schrieb man Briefe: „Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Sie das Ansehen unseres Vereins durch Ihre unwahren Aussagen und Ihr Benehmen auf eine sonderbare Art zu fördern suchen. Sie sind seit unserer letzten Vorstellung kein einziges Mal mehr in der Übung erschienen und erfrechen sich dazu noch zu sagen, dass Sie deswegen verhindert gewesen seien, Ihre kirchlichen Pflichten zu erfüllen.“ Darauf wurde der betreffende Turner ausgeschlossen und er musste die rückständigen Beiträge innert 10 Tagen zahlen, ansonsten werde er betrieben.

 

Wir hatten Auftritte im Schweizer Fernsehen mit den Los Balerinas und wir durften bei wildfremden Turnvereinen bei den Abendunterhaltungen unsere Darbietungen zeigen. Aber nicht nur in fremden Turnhallen zeigten wir unsere turnerische und auch unsere komödiantische Begabung, sonder auch bei der Einweihung der Mehrzweckhalle im Jahre 1983. Mit dem fleissigen Üben kommen auch die Erfolge auf den Wettkampfplätzen. So durfte der Turnverein Sarmenstorf im Jahre 1993, am Kantonalturnfest in Aarau, seinen Vereinsrekord feiern.

 

Nun, das alles ist geschehen und vorbei. Jetzt feiern wir unser 125 jähriges Bestehen. Viele von euch kennen unseren Verein und wissen, was wir machen. Ich selber weiss von den letzten 35 Jahren so ziemlich alles. Es hatte auch in der jüngsten Epoche von Allem dabei. Aber ich muss ganz klar hervorheben: Es war eine absolut herrliche Zeit. Turnerisch ist es uns gelungen, uns weiterzuentwickeln. Der Nachwuchs macht uns viel Freude und ist Garant für eine gesicherte Zukunft unseres Turnvereins. Es ist nicht ganz selbstverständlich, nach 125 Jahren voller Elan und nicht verstaubt zu sein. Aber ich glaube den Grund zu kennen, weshalb es uns gut geht. Es ist unsere Kameradschaft. Ich schreibe extra nicht: einzigartige Kameradschaft, weil ich weiss, dass es im Dorf auch viele andere Vereine gibt, welche einen super Zusammenhalt haben. Und genau an dieser Stelle muss gesagt sein: Sarmenstorf ist ein tolles Dorf. Und was macht ein tolles Dorf aus? - Die Vereine, welche sich in den unterschiedlichsten Sparten engagieren und mit viel Herzblut und unentgeldlich das Dorfleben aktiv mitgestalten. - Die Bevölkerung, welche Interesse zeigt am Schaffen der Vereine und dies honoriert, indem sie die vielen verschiedenen Anlässe besucht und so dazu beiträgt, dass es Freude bereitet, seine Freizeit in den Verein zu investieren. - Die Behörden welche die Vereine ernst nehmen und sie in ihren jeweiligen Projekten unterstützen und nach Möglichkeit unkompliziert Hand bieten. „Chorz ond böndig“ zählt immer noch. Und genau deshalb werde ich nicht länger.

Dani Köchli (Ex)Präsi Turnverein Sarmenstorf